Denkst Du darüber nach ein Online Profil zu löschen? Du fragst Dich ob es eine gut Idee ist und wie Du die Löschung des Accounts am besten durchführst? Dann gibt es in diesem Beitrag Antworten auf Deine Fragen. Wir gehen hier darauf ein, wann es sinnvoll ist einen Account zu löschen und wie Du dabei vorgehst.
Wo findest Du die Einstellungen, um einen Online Account zu löschen? Und wieso ist es besser alte Account Daten zu entfernen?
Warum solltest Du Dein Online Profil löschen?
Hier geben wir einige Argumente an, warum die Löschung eines Online-Accounts eine gute Idee sein kann:
1. Du möchtest die Kontrolle über deine Informationen zurückgewinnen.
Früher hast Du gerne alles mit der Welt geteilt. Nun möchtest Du nicht mehr, dass Du so einfach im Internet gefunden werden kannst. Die vielen Informationen in einem bestimmten Account lassen ein detailliertes Profiling zu Deiner Person zu. Oder es gibt Bilder oder Videos in dem Account, bei denen Du lieber nicht möchtest, dass Dein zukünftiger Chef diese findet. Eine Lösung dafür ist das Profil zu löschen.
2. Du möchtest keine Werbung mehr von dem Dienst bekommen
Viele sozialen Onlinedienste zeigen regelmäßig Werbung und senden wiederkehrende E-Mails an Dein Postfach, um Dich bei der Stange zu halten. Über die Werbung, welche gezielt an Dich ausgespielt wird, verdienen die meisten kostenlosen Online-Plattformen viel Geld.
3. Du möchtest mit Deinen Daten selber Geld verdienen
Du hast bemerkt das Deine Daten viel Wert sind. Während große Onlineunternehmen viel Geld mit Deinen Daten machen, bekommst Du davon aber nichts ab. Dies würdest Du gerne ändern. Wäre es nicht besser, wenn Du für die Daten, welche Du zur Verfügung stellst, Deinen Anteil bekommen würdest? Dazu ist es aber unausweichlich, das Du Dich um einen besseren Datenschutz kümmerst und vor allem ein altes, nicht mehr genutztes Online Konto findest, um das Profil zu löschen.
4. Du möchtest eine Social Media Pause machen.
Möglicherweise bist Du zu viel auf dem sozialen Netzwerk und brauchst eine Pause davon. Hier bietet sich nicht nur eine Löschung an. Bei einigen Anbietern, wie z. B. Facebook, ist es möglich den Account vorrübergehend zu deaktivieren. Damit bleiben Deine Daten erhalten, es kann Dich aber niemand mehr auf der Plattform finden oder Dich dort kontaktieren.
Was machen die Onlinedienste mit Deinen Daten?
Bei den meisten Onlinediensten werden Daten für die grundlegenden Funktionen genutzt. Für das Anlegen eines Kontos werden üblicherweise eine E-Mail-Adresse und ein Passwort benötigt. Oft wird auch nach dem echten Namen oder einem Benutzernamen gefragt.
Oft wird ein Profil von Dir angelegt, in welches Du zusätzliche Informationen selber eintragen kannst. Das sind üblicherweise Angaben zu Deinem Geschlecht, Geburtstag und dem Wohnort, aber auch Angaben zu Interessen, Ansichten, Musikgeschmack und mehr können gemacht werden. Dazu ist es meistens möglich ein Profilfoto hochzuladen. Diese Informationen dienen dazu Dich eindeutig zu identifizieren und um anderen Benutzern es einfach zu machen Dich zu finden und sich mit Dir zu verbinden.
Durch die vielen Informationen über Dich, lässt sich aber auch Werbung gezielt an Dich senden.
Wenn Du z. B. Deinen Wohnort angibst, kann der Onlinedienst Werbung zu Geschäften in Deiner Region anzeigen. Wenn Dein Interesse Wandern ist, dann kann er Dir Werbeanzeigen für Wanderschuhe anzeigen.
Alle Onlinedienste wollen Dein Geld
Eigentlich jeder Onlinedienst wird ins Leben gerufen, um seinen Betreibern Geld einzubringen. Daran ist auch nichts verkehrt, die Unternehmer hinter den Onlinediensten wollen schließlich auch von etwas leben.
Bei vielen Onlinediensten gibt es bezahlte Pro-Versionen, mit denen der Betreiber seine Einnahmen macht. Oder man kann über den Onlinedienst Dinge oder Dienstleistungen kaufen und/oder verkaufen, wobei der Betreiber oft seinen Anteil erhält. Hierfür sind die Angabe von Zahlungsdaten notwendig. Daher sind mit Onlinekontos oft Kontodaten oder Kreditkarten verbunden.
Diese Daten sind natürlich ein beliebtes Ziel für Datendiebe. Mit einem Hack des Kontos kommen sie an die meist nur dem Benutzer zugänglichen Informationen heran. Man bedenke nur, was ein Hacker mit einem Amazon-Konto oder Ebay-Account anstellen könnte, wenn dort die Zahlungsdaten automatisch hinterlegt sind. Er könnte einfach etwas bestellen und an eine beliebige Adresse verschicken lassen. Daher ist es wichtig, ungenutzte Accounts zu löschen!Zumindest aber sollte man sämtliche Zahlungsinformationen aus einem alten Account entfernen.
Manche Onlinedienste haben auch ein eigenes Guthabenkonto, das man mit echtem Geld aufladen kann und dann mit der Zeit benutzen kann, z. B. Skype. Hierbei sollte man beachten, dass es bei manchen Onlinediensten keine Möglichkeit gibt, sich das Geld wieder zurück überweisen zu lassen.
Bei einer Löschung des Accounts geht dieses Guthaben möglicherweise für immer verloren. Deswegen hilft hier nur sich vorher zu informieren, ob man sich ungenutztes Guthaben wieder zurückzahlen lassen kann. Auch diese Guthabenkontos sind ein Ziel für Hacker, welche das Guthaben für sich selbst nutzen könnten.
Wie kann ich meinen Account löschen?
In den allermeisten Fällen gibt es, in dem Konto, das gelöscht werden soll, ein Menü mit dem Namen Einstellungen, Konto-Einstellungen, Account-Settings oder ähnlich. Dieses wird oft mit einem Zahnrad Symbol dargestellt.
In diesem Menü muss man erstmal ganz nach unten scrollen, bis man zu einer Sektion kommt, in der die Löschfunktion angeboten wird. Oft ist dies ein Button mit roter warnender Schrift.
Wenn man auf diesen Button klickt, erscheint üblicherweise eine Warnmeldung. In der Warnmeldung wird darauf hingewiesen, dass man im Begriff ist seinen Account zu löschen und dass damit alle Daten, die mit dem Account verbunden sind für immer verschwunden sind. Man kann den Löschvorgang hier noch abbrechen oder aber fortsetzen.
Manchmal muss man Angaben zu dem Grund der Löschung machen. Bei Diensten mit wenigen Funktionen geht das Profil löschen dann ohne Probleme mit einem Klick.
Bei größeren Onlinediensten ist das Profil löschen mit größeren Problemen verbunden. Die Löschfunktion ist in einem umfangreichen Menü versteckt. Es gibt mehr als nur eine Warnmeldung, bevor man tatsächlich das Konto löschen kann. Bei Diensten wie Facebook, Microsoft und Google gibt es eine Zeitspanne, in welcher der Account nur deaktiviert ist. In dieser Zeit lässt sich die Löschung jederzeit rückgängig machen, indem man sich wieder in den Account einloggt. Erst danach wird das Konto unwiederbringlich gelöscht.
Es gibt auch einige Dienste, bei denen man das Profil gar nicht löschen kann. Hierzu zählt die beliebte Spieleplattform Steam. Hier gibt es einfach keine Funktion, mit welcher man den Account löschen könnte. Auch auf Wikipedia ist die Löschung eines einmal angelegten Benutzerkontos nicht möglich. Das einzige, was man machen kann, ist alle privaten Informationen aus dem Account zu entfernen. Es ist in manchen Fällen besser, den Account gar nicht zu löschen, sondern das Profil mit den Daten zu füllen, die Du anderen anzeigen möchtest. Das Profil wird für die Datenverwerter auch unbrauchbar, wenn Du irgendwelche Fantasiedaten angibst.
Mit Muster Vorlage rechtssicher einen Account löschen
Eine Möglichkeit, die es seit Inkrafttreten der DSGVO in Europa gibt, ist der Rechtsweg. Mit dem Schreiben eines Briefes an das Unternehmen, wie es die Verbraucherzentrale auf ihrer Webseite als Vorlage anbietet, kann man die Löschung aller gesammelter Daten erzwingen. In diesen Muster Brief muss man nur seine eigenen Daten einsetzen und kann ihn direkt an das Unternehmen schicken, per Mail oder auch per Post. Die Adressen dazu findet man in dem Impressum einer jeden Webseite.