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September 4, 2023Anonym im Internet surfen
In diesem Artikel befassen wir uns damit, wie anonym im Internet wir eigentlich sind. Hierzu schauen wir uns die positiven, genauso wie die negativen Seiten der Anonymisierung im Web an. Dazu gibt es eine Übersicht welche Möglichkeiten es gibt, seinen digitalen Fußabdruck zu verschleiern.
Wenn Du normal im Internet surfst, wie Anonym bist Du dann? Reicht ein Pseudonym aus, um anonym im Internet zu surfen? Mit welchen Programmen kann man sein wahres Ich besser verstecken? Welche Vorteile hat es, anonym im Internet zu sein?
Wie Anonym im Internet bist Du?
Das kommt ganz darauf an, wie Du mit Deinen persönlichen Daten im Internet umgehst. Wenn Du auf sozialen Netzwerken unter Deinem Klarnamen bereitwillig Informationen zu Deinem Leben teilst, dann wird es schwer mit der Anonymisierung im Internet. Da mit einer einfachen Suche nach Deinem Namen oder Deiner E-Mail-Adresse die Informationen auf sozialen Netzwerken wie Facebook gefunden werden können.
Immerhin bieten viele Netzwerke Datenschutz-Einstellungen an, um die privaten Daten und Fotos nur Freunden anzuzeigen. Diese sollte man demzufolge nutzen. Damit nicht Hinz und Kunz erfahren, das Du für 2 Wochen im Urlaub in Italien bist. Denn während niemand auf Deine Wohnung aufpasst, ist es einfacher den nagelneuen Flachbildschirm, von dem Du stolz Bilder geteilt hast, zu stehlen. Gelegenheit macht Diebe, das gilt auch im Internet. Also, nutze die Einstellungen für Datenschutz! Doch durch Hacker kann diese einfachste Lösung zur Anonymisierung einfach umgangen werden.
Reicht mein Nickname, um mich zu Anonymisieren?
Du musst auf sozialen Netzwerken nicht Deinen Klarnamen benutzen. Viele Menschen entscheiden sich daher für einen Nickname. Dadurch können zumindest Hinz und Kunz, die nicht viel Ahnung vom Internet haben, nicht mehr so leicht an Deine privaten Informationen gelangen. Allerdings muss man aufpassen, welche Daten mit Deinem Nicknamen verbunden sind. Im Falle, dass Informationen aus anderen Quellen mit Deinem Nickname zusammen gefügt werden können.
Ein Nickname der auf Dein Geburtsjahr schließen lässt, zusammen mit einer Angabe vom Wohnort und Deiner Lieblingsband in einem Chat, scheinen erst mal harmlos. Wenn jedoch Dein Chatpartner nun auf Facebook nach Geburtsjahr und Wohnort sucht, bekommt er eine Liste der Profile von Leuten, auf welche diese Angaben passen. Danach kann er diese Liste nach jemandem durchsuchen, der Deine Lieblingsband geliked hat. Somit kann er Dich auf Facebook finden und dort möglicherweise Deinen Klarnamen herausfinden. Da kann er sich dann Deinen Account anschauen. Er kann sehen mit wem Du befreundet bist und eventuell Deine E-Mail-Adresse erfahren.
Die IP-Adresse macht das Anonyme surfen im Internet schwer
Jedes Gerät, welches mit dem Internet verbunden ist, hat eine IP-Adresse. Nur mit dieser Adresse ist es möglich, Daten von dem Gerät an ein anderes über das Internet zu versenden. Im Grunde genommen ist es also ein grundlegender Baustein des World Wide Webs. Von daher lässt sich das Benutzen einer IP-Adresse nicht umgehen. Allerdings kann man nur mit der IP-Adresse nicht zwangsläufig auf eine Person schließen. Bei einem Familien-PC oder einem Computer im Internet-Café kann man das Gerät identifizieren. Jedoch nicht unbedingt wer es benutzt hat.
Bei einem persönlichen Laptop oder Mobiltelefon ist die Zuordnung zu einer Person einfacher. Schlaue Entwickler haben daher Programme entwickelt, mit denen sich die eigene IP-Adresse verschleiern lässt. Dazu zählen VPN-Netzwerke, welche die gesendeten Daten über einen anderen Server leiten. Somit taucht beim Empfänger der Daten die IP-Adresse von diesem Server auf, aber nicht die vom ursprünglichen Sender. Jedoch gibt es wiederum Programme, die solche Datensendungen zurückverfolgen können. Diese werden besonders von Geheimdiensten entwickelt. So kommt es zu einem Wettrennen. Einerseits wird immer bessere Software entwickelt, welche die IP-Adresse des Senders noch besser verschleiert. Andererseits stehen die Geheimdienste nicht still und versuchen diese verschleierten Sendungen mit besseren Mitteln nachzuverfolgen. Auch das TOR-Netzwerk ist dafür bekannt, die Informationen seiner Benutzer zu verschleiern.
Die Vorteile der Anonymität
Die Vorteile davon, anonym im Internet zu sein, liegen auf der Hand. Es hilft dabei die eigene Privatsphäre zu wahren. Denn wer mit seiner echten Identität im Netz unterwegs ist, der kann leicht aufgespürt und verfolgt werden. Gerade bei unbeliebten Meinungen oder unbequemen politischen oder religiösen Ansichten ist es sehr wichtig, das man die Möglichkeit hat anonym im Internet seinen eigenen Standpunkt zu vertreten. Schließlich ist die Tatsache, dass man immer seine freie Meinung äußern kann, ein Grundpfeiler der Demokratie. Dementsprechend ist es wichtig, das man im Internet auch unter einem Pseudonym sagen kann, was man denkt.
Wie wichtig es ist, anonym bleiben zu können, zeigt die Whistleblower Plattform Wikileaks. Dort können Menschen anonym Missstände in einem Staat aufzeigen. So etwas ist nur bei anonymer, nicht vom Staat kontrollierbarer Kommunikation möglich. Nur durch Anonymität können die Bürger den Staat kontrollieren und nicht der Staat die Bürger.
Denkbare Nachteile, vom Anonymisierung im Web
Manche Menschen werden ungehemmter, wenn sie sich hinter einem Pseudonym verstecken können. Sie äußern möglicherweise Dinge, die sie normalerweise niemals einer Person ins Gesicht sagen würden. Dennoch ist diese Meinungsäußerung, auch wenn sie zuungunsten eines Anderen ist, immer noch vom Recht der freien Rede abgedeckt und Bestandteil einer Demokratie.
Schon Voltaire sagte dazu:
„Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen.“
Ebenso ist die Anonymisierung im Rahmen der Verbrechensbekämpfung und der Verfolgung von Terroristen ein Hindernis. Strafverfolgungsbehörden, wie die Polizei und der Bundesnachrichtendienst arbeiten deshalb oft gegen eine Anonymisierung der Menschen im Internet. Dennoch ist das Aufgeben der Freiheit, anonym im Internet kommunizieren zu können, keine Option. Denn wer seine Freiheit wegen mehr Sicherheit aufgibt, der verliert am Ende beides. Es wäre jedenfalls nicht fair, wenn alle Menschen in Haftung genommen werden, wegen ein paar wenigen Verbrechern.
Dein Schritt zu mehr Anonymität
Wenn Du nicht im Internet gefunden werden möchtest, dann ist ein wichtiger Schritt alte Daten zu löschen. Viele Menschen haben noch alte Konten auf Netzwerken, die sie gar nicht mehr nutzen. Da ist auch ist die Frage, ob man in jedem Netzwerk eine Präsenz braucht. Man sollte einmal darüber nachdenken und konsequent alte Accounts löschen. Ebenso alte Fotos und Videos auf Facebook oder YouTube. Diese müssen nicht für immer für jeden zugreifbar bleiben. Denn Deine Daten gehören zu Dir, Data Ownership ist das Stichwort! Und Du solltest wissen, wer welche von Deinen Daten hat und zur Schau stellen kann.