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Juli 19, 2023Was ist Doxing und wie kannst du dich schützen?
Kennst du den Begriff „Doxing“? Spätestens wenn du dich mit der Sicherheit deiner Daten im Internet auseinandersetzt, wird dir dieses Phänomen sicherlich auffallen. Der Begriff setzt sich aus den Worten „Documents“ und „Tracing“ zusammen. Gemeint ist das Sammeln von persönlichen Informationen und Daten verschiedenster Internetnutzer. Je aktiver du im Netz unterwegs bist, desto eher bist du betroffen. Kriminelle sammeln hier ganz gezielt jegliche Information – mit System und besonders gründlich. Alle Quellen im Netz werden angezapft, oft auch auf illegalem Wege. Ziel ist es, dir mit der Datensammlung später zu schaden. Die Bandbreite reicht von Cybermobbing oder Erpressung bis hin zur kompletten Veröffentlichung von Adressen, Telefon- und Kontonummern und ähnlich sensiblen Informationen. Alle Fakten und einige Ratschläge haben wir für dich zusammengetragen:
- Wie entstand das Doxing von heute?
- Wie funktioniert Doxing ganz genau?
- Welche Arten von Doxing kursieren aktuell?
- So kannst du dich effektiv schützen!
Wie entstand das Doxing von heute?
Vor mehr als 30 Jahren fanden erste Versuche statt, die den Grundstein für die Masche legten. Internetpioniere sammelten ganz gezielt Daten, um jemanden im Internet zu veräppeln. Schnell wurde auch Kriminellen klar, welche Handlungen große Datenmengen ermöglichen. Je mehr sich das Internet ausgebreitet hatte, desto mehr Attacken wurden von Kriminellen verübt. Oft sind Prominente, Politiker und kritische Stimmen aus dem Netz das Ziel entsprechender Veröffentlichungen. Durch die Veröffentlichung von vielen hochpersönlichen Daten sollen Sie entweder erpresst werden oder einfach nur bloßgestellt. Die breite Masse, wie du und ich, sollen sehen, wie hilflos selbst bekannte Menschen werden, wenn nur genug sensible Bilder, Daten und Anschriften im Netz offen zugänglich sind.
Bekannt ist der Begriff dennoch nicht vielen. Vielleicht erinnerst du dich ein paar Jahre zurück. 2019 wurden in Deutschland private Informationen von vielen Journalisten und Politikern geleakt. In monatelanger Arbeit wurden von Cyberkriminellen die Daten gesammelt, ausgewertet und ins Netz gestellt. Lange konnten die Betroffenen wenig dagegen tun. Auch Influencer und YouTuber der ersten Stunde waren schon mehr als einmal mit dieser Art von Problem konfrontiert. Schadensbegrenzung ist in solchen Fällen leider kaum möglich.
Doxing im Detail
Doxer sind die Privatermittler des Internets. Die verursachten Schäden dieser „Ermittler“ werden enttäuschenderweise meistens unterschätzt. Für das Sammeln der Daten muss kein technisches Wissen vorhanden sein. Auch muss niemand ein Programm erstellen. Du kannst es dir am besten in zwei Stufen vorstellen. Doxer in der ersten Stufe agieren wie jeder andere auch. Sie suchen im Netz nach Informationen und speichern passende Daten. Hierzu werden öffentliche Quellen, wie Profile in sozialen Netzwerken oder Ergebnisse von Suchmaschinen genutzt. Nach und nach kommen auf diesem Wege mehr und mehr Daten zusammen.
In der zweiten Stufe ist die ganze Sache schon viel professioneller. Oft wird auch viel mehr kriminelle Energie angewendet. Die Doxer dieser Kategorie nutzen auch spezielle Programme und hacken sich in Datenbanken, Profile und Nutzerkonten. Es werden also noch viel sensiblere Daten zusammengesammelt. Absolut illegal, aber leider mit dem passenden technischen Sachverstand umzusetzen. Die Schäden sind noch viel umfangreicher und nach der Veröffentlichung kaum zu beheben. Datenklau in dieser Größenordnung ist gravierend. Solltest du betroffen sein, wird dir bestimmt bewusst, dass jedes Angebot im Internet mehr als nur eine Sicherheitslücke hat. Die Doxer zeigen das ganz eindeutig: mit Kontonummern, Passwörtern und privaten Nachrichten aus deinem Account.
Arten und Beispiele für Doxing
Doxing ist ein Alltagsproblem geworden. Meistens zwar nur in kleinem Umfang, aber immer mit schweren Folgen. Stelle dir vor, du wärst Opfer: Wie sollen deine veröffentlichten Daten jemals wieder aus dem Netz verschwinden? Das Internet vergisst nie. Verschiedene Arten des Doxings gibt es in diesem Sinne nicht. Vielmehr musst du nach dem Ziel der Täter unterscheiden. Soll eine Person erpresst oder „an den digitalen Pranger“ gestellt werden? Möchten die Täter die Meinung über eine Person in den sozialen Medien beeinflussen? Wie gravierend sind die Folgen?
Ein Beispiel sind die veröffentlichten Daten von Politikern im Jahre 2018 und 2019. Wie ein Adventskalender wurden jeden Tag auf Twitter neue – teils pikante – Informationen veröffentlicht. Ausweise, private Adressen, Chats mit Verwandten oder auch Urlaubsbilder der Betroffenen waren für alle zugänglich. Ziel war hier keine Erpressung, sondern eher ein Aufmerksam machen auf Sicherheitslücken und Änderungen im Strafrecht. Tatsächlich sind diese „Taten“ in der Folge in das Strafgesetzbuch aufgenommen worden. Das Thema ist schließlich weiterhin brandaktuell.
So kannst du dich schützen
Du denkst vielleicht, dass nur bekannte Persönlichkeiten, Influencer und Fernsehstars betroffen sind? Das ist leider nicht so. Auch du könntest betroffen sein!. Vielleicht nur durch einen Zufall, ein Datenleck, ein kritisches Posting oder einen persönlichen Konflikt. Du solltest dich deshalb so gut wie nur möglich schützen. Hier sind unsere Ratschläge:
Einige Dinge klingen sicherlich wie eine Wiederholung für dich. Aber die üblichen Sicherheitsratschläge gelten genauso, wenn du dich gegen Doxer verteidigen möchtest. Hinterlasse wenig Spuren im Internet: Nicht jeder Ausflug oder jedes Familienfest gehört mit Standort und Verlinkung ins Netz. Benutze sichere Passwörter, mit Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen. Halte deinen Virenscanner aktuell und starte regelmäßig einen Virensuchlauf. Nur so kannst du Schadsoftware rechtzeitig erkennen. Installiere Updates des Betriebssystems und des Virenscanners sofort. Wenn du besonders wichtige und private Daten hast, solltest du auch deine Festplatte verschlüsseln. Wenn du diese – eigentlich gängigen – Ratschläge befolgst, können dir dubiose Doxer nichts anhaben.