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Mai 17, 2023Data Ownership – Dateneigentum, was geht mich das an?
Dateneigentum, auf Englisch Data Ownership, befasst sich mit den Informationen, die Du im Internet hinterlässt. Jeder der im Internet surft, hinterlässt eine Spur von Daten. Einige Unternehmen, wie Google und die Betreiber von Social Media Netzwerken, sammeln indes diese Daten, um damit Geld zu machen.
Aber dürfen diese Unternehmen mit den persönlichen Informationen Geld machen, ohne dass die betroffene Person etwas mitbekommt? Wem gehören eigentlich diese Daten? Klar ist, ohne einen Mensch der Daten hinterlässt, gibt es folglich auch keine Daten und keinen Gewinn. Sollte nicht jeder Mensch selbst bestimmen können, wie seine Daten verwendet werden? Und sollte er nicht etwas von dem Geld abbekommen, das aufgrund seiner Informationen in die Kassen großer Unternehmen fließt?
Data Ownership oder wem gehören meine Daten?
Bei der Frage nach dem Dateneigentum gibt es eine große Lücke in den deutschen Gesetzestexten. In dem Bürgerlichen Gesetzbuch gibt es eine genaue Definition von den Dingen, die Eigentum sein können. Daten an sich fallen nicht unter diese Definition. Deswegen können Daten, rein rechtlich, niemandem gehören. Weder der betroffenen Person, noch einem fremden Unternehmen. Aufgrund dessen werden immer mehr Stimmen laut, die diese Lücke schließen wollen. Breiter Konsens ist immerhin, dass die persönlichen Daten natürlicherweise der Person gehören sollten, von der die Informationen stammen.
Dateneigentum bzw. Data Ownership geht davon aus, dass jeder mit seinen eigenen Daten machen kann, was er für sinnvoll hält. Wer möchte, kann seine Informationen freigeben oder an Unternehmen verkaufen. Diese Freigabe sollte jederzeit widerrufbar sein. Mit Data Ownership wird festgelegt, wem die Daten gehören und wer diese verwenden kann. Hierdurch hätte man eine klare, transparente Regelung, sowohl für die betroffene Person, als auch für die beteiligten Unternehmen.
Was sind Deine Rechte?
Mittlerweile gibt es einige Gesetze, die zumindest den Umgang mit gesammelten Daten regeln. Ein bekanntes Beispiel ist die europaweit geltende Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Aufgrund dieser neuen Gesetze sollen Privatpersonen mehr Kontrolle über ihre eigenen Daten haben. Deshalb müssen Unternehmen, wie Facebook oder Google, Deine gesammelten Daten offen legen, wenn Du dies verlangst. Auf Wunsch müssen sie diese Daten löschen.
Doch oft sind die entsprechenden Funktionen auf den Webseiten nicht einfach zu finden. Deswegen will data.guru Dir helfen, Deine Daten bei Facebook, Google, Twitter und Co. abzurufen, zu ändern und zu löschen. Informationen zu den aktuellen Rechten bezüglich Deiner Informationen findest Du auf der Webseite des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz.
Wie machen Unternehmen mit Deinen Daten Geld?
Die Daten der Menschen sind das Gold des 21. Jahrhunderts. Es wird ein Umsatz von Milliarden mit dem Kauf und Verkauf von Daten gemacht. Deswegen hört man auch immer wieder von Hackerangriffen auf große Unternehmen. Denn der Klau von Daten lohnt sich.
Oft werden die Daten für mehr oder weniger aggressives Marketing verwendet.
Wenn Du bei Google nach einem neuen Auto suchst, dann merkt sich Google dies. Deine Suche wird mit anderen Daten verknüpft, zum Beispiel mit Deinem Geschlecht, was Deine Lieblingsfarbe ist oder wo Du wohnst. Denn so kann Google Dir gezielt Werbung anzeigen, für neue Autos von Autohändlern in Deiner Umgebung. Selbst der zu zahlende Preis wird an den Benutzer angepasst, je nachdem, wie seine finanziellen Verhältnisse aussehen.
Wie viel würdest Du für ein Flugzeugticket bezahlen?
Stark bemerkbar macht sich dieser individuelle Preis bei Flugzeugtickets. Personen, die mit demselben Flugzeug, mit genau denselben Leistungen, fliegen, zahlen oft sehr unterschiedliche Preise. Der einzige Unterschied ist die Webseite, über die der Flug gebucht wurde und der dort angebotene Preis. Diese Individualisierung des Preises wird in Zukunft zunehmen.
Deswegen wird Personen, die zum Zeitpunkt mehr Geld zur Verfügung haben, ein höherer Preis angezeigt, um möglichst viel Umsatz zu machen. Aber jemandem mit einem niedrigen Einkommen wird ein günstigerer Preis angeboten, damit ein Verkauf zustande kommen kann.
Doch dies ist nur möglich, wenn die privaten Daten der Besucher der Webseite vorhanden sind. Wenn Data Ownership greifen würde, könntest Du bestimmen, welche Daten an welche Unternehmen gehen. Durch Anonymisierung und Pseudonomisierung Deiner Daten ist es nicht möglich, festzustellen, ob Du wohlhabend bist oder nicht.
Wie wichtig Data Ownership ist, sieht man, …
… wenn Staaten nicht mehr ihre Bürger schützen.
Während der Marketingsektor im Internet eine beunruhigende Richtung einschlägt, werden die gesammelten Daten dort zumindest nicht für schlimmeres benutzt. Solange man in einer funktionierenden Demokratie lebt und die Menschenrechte gelten ist noch alles im Rahmen.
Doch was passiert mit den Datensätzen, wenn sie Diktatoren in die Hände fallen? Diese Daten können genutzt werden, um Personen mittels Profiling ausfindig zu machen.
Darum befinden sich Menschen, welche den aktuellen Herrscher in einem solchen Land nicht unterstützen, in ständiger Gefahr. Politische Gegner, die auf Demonstrationen friedlich für ihre Rechte kämpfen, können registriert werden. Später können diese Menschen gezielt verängstigt oder gar aus dem Weg geräumt werden. Auf Facebook könnten die Profile von Menschen, welche nur die Musik einer bestimmten Band gut finden, erfasst und gezielt mit automatisierten Hassnachrichten verängstigt werden.
Deine Daten in den falschen Händen
Das Geheimdienste verschiedenster Länder personenbezogene Daten aus unterschiedlichen Quellen zusammenfügen und für ihre Zwecke nutzen ist kein Geheimnis mehr. Auch Geheimdienste und Despoten nehmen viel Geld in die Hand, um an die Informationen heranzukommen, wenn sie nicht sowieso über spezielle Rechte verfügen.
Für sie ist der gläserne Mensch schon längst Realität. Mit ihren eigenen Werkzeugen betreiben sie data profiling, fügen die gewonnenen Informationen zu einem großen Ganzen zusammen. Das Ausspähen von Daten über die Social-Media-Kanäle wird zu einem Kinderspiel. Es lassen sich mit den Daten genaue Verhaltensprofile erstellen.
Data Ownership geht uns alle an!
Jeden Mensch geht Data Ownership etwas an, denn die Auswirkungen betreffen uns alle. Selbst dann, wenn man der Meinung ist, dass man nichts zu verbergen hat. Denn die Zeiten ändern sich und wer weiß heute, ob die Informationen in Zukunft nicht gegen einen verwendet werden.
Es wird Zeit, dass Du die Hoheit über Deine persönlichen Informationen bekommst. Daher nutze Deine Rechte, um über Deine Daten selbst zu bestimmen!